Vor genau 6 Jahren hielt ich nach einem Embryo-Transfer in Kiew einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand, ich zeigte ihn meinem Mann, er konnte es nicht fassen. Er schenkte mir Blumen und weinte vor Freude. Die Freude währte nur kurz – einige Tage danach bekam ich eine Blutung. Daran musste ich mich erinnern heute auf dem Weg zur Arbeit. In der Mittagspause sehe ich eine Mail im Postfach. Von BioTexCom. Ein mieses Gefühl … bestätigt sich leider. Unsere Leihmutter wurde mit einer Blutung ins Krankenhaus gebracht, schreibt mir K. Am Ultraschall war kein Embryo sichtbar. Ausschabung. Eine Leihmutter ist insofern nicht besser oder sicherer als jede andere Frau auch. Für ihren Körper sind Embryos aus einer Eizellspende genauso fremd wie damals für mich. Das Immunsystem wird zwar mit geeigneten Medikamenten leicht gedämpft, sowohl in der Vorbereitungsphase vor dem Transfer als auch danach. Das ist aber keine Garantie. Von unendlich glücklich bis unendlich traurig – so schnell kann das gehen. Müssen wir jetzt eine Fahrt nach Kiew zur Samenabgabe planen? Mein Mann will wissen, ob es denn möglich wäre, in einer Kinderwunschklinik oder Samenbank in Deutschland abzugeben, die dann geeignet gekühlt nach Kiew verschickt. Schließlich kann hier jede Frau mit Kinderwunsch Sperma im Internet bestellen, die Lieferung kommt mit der Post, dänische Anbieter werben dafür. Ich frage R. Es ist übrigens seltsam, dass sich niemand über Samenspenden aufregt, wohl aber über Eizellspende und Leihmutterschaft
